Weidener Seifenkistenrennen

Unter dem Motto „Bunt – fair – schnell. Startklar für Vielfalt und Toleranz.“ fand die Neuauflage eines Events statt, welches zuletzt in den 1960gern in Weiden veranstaltet wurde. Die Idee vom Mitarbeiter des Stadtjugendrings, Nico Erhardt, die bei Überlegungen im Vorfeld des Weidener Kinderbürgerfests zunächst im kleinen Kreis die Runde machte, führte am Ende zu einem Gemeinschaftsprojekt, in dem Tausende Weidener Bürger(innen), Firmen, Vereine, Schulen, Organisationen und Medien zusammenarbeiteten. Das Medium „Seifenkistenrennen“ dient als sportliches Event, das Gemeinsamkeit und sportliche Auseinandersetzung miteinander verknüpft und den „Fair-Play“ Gedanken vermittelt. In den letzten Jahrzehnten gab es kaum ein Großevent in der Region Weiden, das die Zusammenarbeit unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen mehr und auf längere Zeit hin förderte, wie das Seifenkistenrennen. Besucherzahlen von 6500 Personen sprechen für einen großen Erfolg dieser Veranstaltungsreihe.

Beteiligte Organisationen / Personen

Organisator:

Projektentwicklung- und Durchführung:
Nico Erhardt (Jugendzentrum)
Florian Graf (Jugendzentrum)
Sebastian Flaschel (Flaschel Media)

Unterstützer:

Weitere Helfer:
Jugendliche des Jugendzentrums | BRK

Die Vorbereitungen des Rennens

Diese erstreckten sich weit über ein komplettes Jahr.

Die ersten Brainstorming-Meetings

Bei ersten Meetings sammelte das Orga-Team Gedanken, Ideen, Unterstützer und Helfer. Rechtliche und sicherheitstechnische Aspekte wurden beleuchtet. Ein Kernpunkt war die Frage der Finanzierung. Schnell wurde uns bewusst, das unsere kleine Idee schon bald nicht mehr ganz so klein sein würde, wie wir zu Beginn angenommen hatten. Je mehr Details hinzukamen, desto höher waren auch die Kosten gestiegen, da auf uns zur Umsetzung zu kamen. Durch unserer Akquisearbeit bei möglichen Sponsoren und der Unterstützung durch finanzielle Mittel des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ war nach einiger Zeit der Punkt erreicht, an dem es offiziell heißen konnte: „Ja, es wird ein Rennen geben.“.

Auf die richtige Strecke kommt es an

Die Streckenfindung gestaltete sich als nicht ganz einfach. Eine digitale Kreuzfahrt im Vogelflug per Google Maps mit anschließender realer Irrfahrt durch den Weidener Verkehrsdschungel führten zu einer Auswahl von möglichen Strecken.

Einer der nächsten Schritte war die Vorstellung und Abklärung mit öffentlichen Stellen, wie der Stadt Weiden, dem Verkehrsbehörde und der Polizei. Sie teilten uns mit, welche dieser Strecken für eine Sperrung eines kompletten Tages geeignet wären, denn das Verkehrsaufkommen hat sich im Gegensatz zu 1960 deutlich vervielfacht. Die Bürgermeister-Probst-Straße hat am Ende anhand vieler Kriterien den Zuschlag als Austragungsort erhalten.

Interview mit dem Stadtmeister Karl Seiler des Seifenkistenrennens von 1960

Nico Erhardt und Sebastian Flaschel machten den Stadtmeister von 1960, Karl Seiler, ausfindig und führten mit ihm ein langes Interview über die damaligen Abläufe. Das Thema „Seifenkiste“ im Allgemeinen ließ ihn nie ganz los und so klärte er uns über Regeln, Technik, Tipps und Tricks dieses Sports auf. Er selbst war so begeistert von der Tatsache, dass es eine Neuauflage dieses Events gab, dass er spontan beschloss, auch wieder an den Start zu gehen.

Bei einem weiteren Besuch führte mich Seiler in seine Garage. Neben allerlei Gartengerät zog er plötzlich die Original Seifenkiste aus dem Jahr 1960 aus einem Verschlag. Der Zahn der Zeit nagte schon sehr an ihr. Rostflecken waren über die gesamte Karosserie verteilt. Die ehemalige Beschriftung konnte man nur noch erahnen. Aber sie war es, die Kiste von damals – sogar mit den Rädern von Opel, die früher als Nonplusultra galten.